Die Schleiereule (Tyto alba)
Merkmale
Charakteristisch ist die deutlich ausgeprägte, herzförmige Gesichtsmaske. Die Schleiereule ist etwa taubengroß und erreicht ein Gewicht von ca. 330g. Das Gefieder ist oberseits goldbraun, unterseits rostbraun bis weiß. Wie ein feines Gespinst scheint über ihr Federkleid ein „Perlenschleier“ aus dunklen Punkten geworfen zu sein.
Lebensraum
Die Schleiereule ist ein Kulturfolger, der sich eng an menschliche Siedlungen angeschlossen hat. Gebäude (z.B. Scheunen und Kirchtürme) dienen ihr als Tagesschlaf- und Nistplatz. Offenes Kulturland mit ganzjährig kurzer Vegetation ist das bevorzugte Jagdgebiet. Auch im Kreis Ludwigsburg kommt die Schleiereule vor, ist aber heutzutage – wie fast überall in Deutschland – auf Nisthilfen angewiesen.
Nahrung
Die Nahrung der Schleiereule besteht bis zu 96% aus Kleinsäugern, hauptsächlich Feld- und Spitzmäusen; nur in geringem Umfang werden Vögel, Amphibien und Insekten erbeutet.
Gefährdung
Wie beim Steinkauz ist auch bei der Schleiereule eine rapide Verringerung des Brutplatzangebotes festzustellen. Umbau und Modernisierungsmaßnahmen beseitigen ruhige, katzen- und mardersichere Schlaf- und Brutplätze. Desweiteren wirkt sich eine Nahrungsverknappung durch den Rückgang der Beutetiere negativ auf den Bestand der Schleiereule aus. Ursachen sind die Trennung von Ackerbau- und Grünlandgebieten aber auch der Wegfall von Gräben, Hecken und Feldrainen infolge der Mechanisierung und Vergrößerung der Wirtschaftsflächen.
Schutzmaßnahmen
- Öffnen von landwirtschaftlichen Gebäuden und Kirchtürmen zur
Schaffung von Brut- und Schlafplätzen, sowie zur Verbesserung der
winterlichen Nahrungsgrundlage - Anbringen von Nisthilfen (siehe Bild)
- Erhaltung einer strukturreichen Landschaft mit Wiesen, Weiden und Tümpeln sowie Feldrainen und Bracheflächen als Rückzugsgebiete für
Kleinsäuger, der Hauptnahrungsquelle der Schleiereule